Zuschauer: 1.364

Zwickau: Mewes - Krauß - Radojicic, Köcher - Gerloff, Düring (66. Kramer), Kopunivic (72. Troche), Riedel, Shubitidze - Arzt (46. Richter), Marcetic

Riesa: Michael - Hecht - Küttner, Fiedler - R. Kaiser (60. Huß), Gräfe, Fröhlich, Schönfeld (78. Bernhardt), D. Kaiser - Richter (66. Hausmann), Mittenzwei

Spielbericht:
Ihr feiert, und ich genehmige mir erst mal ein Bier, tröstete sich Stahl-Trainer Horst Rau nach der 0:2-Niederlage im Westsachsenstadion mit einem Glas Zwickauer Gerstensaft. Die erste Viertelstunde sei zwar klar an die Gäste gegegangen, am Ende habe der FSV aber verdient gewonnen, räumte der Riesaer Coach ein. Zwickau hat seine Standardsituationen gut genutzt. Und ich hatte noch davor gewarnt! Zum ersten Mal seit August 1992 traten die Elbestädter wieder zu einem Punkteduell im Westsachsenstadion an. Damals musste Riesa als Tabellenletzter absteigen und war danach sieben Jahre in der Versenkung verschwunden, ehe dem Sachsenmeister im Vorjahr die Rückkehr in die NOFV-Oberliga gelang. Der Aufsteiger, der dem FSV im Hinspiel bekanntlich die erste Saisonniederlage beigebracht hatte, versteckte sich keineswegs. Die Riesaer spielten frech nach vorn und entwickelten mehr Offensivgeist als der VfB Leipzig zwei Wochen zuvor an gleicher Stelle. Wer weiß, welchen Verlauf die Partie genommen hätte, wenn Küttners Kopfball in der dritten Minute nicht noch kurz vor der Linie abgewehrt worden wäre? Angesichts der Bodenverhältnisse sahen die 1364 Zuschauer, darunter 45 mitgereiste Riesaer Anhänger, ein erstaunlich ansprechendes Spiel. Obwohl der tiefe und rutschige Rasen den Akteuren einiges abforderte, kamen sehenswerte Ballstafetten zustande. Aus einer starken kämpferischen Mannschaftsleistung des FSV ragten Shubitidze, Marcetic und der erneut glänzend aufgelegte Gerloff noch heraus. Erst zirkelte der 24-Jährige einen Eckball genau aufs Tor, den der Stahl-Keeper gerade noch so wegfischte (11.), dann scheiterte er nach tollem Solo am Schlussmann (15.). Fünf Minuten später klappte es endlich: Nach einem abgewehrten Schuss von Riedel und klugem Zuspiel von Marcetic versenkte Gerloff den Ball zum 1:0 im Kasten. Es war kein Zufall, das Mark Gerloff die Führung erzielt hat, betonte Konrad Weise, er zählte schon in den letzten Partien mit zu den besten Spielern. Leider ließ Zwickau in der Folgezeit mehrere Gelegenheiten zur Resultatserhöhung (27. Düring, 28. Shubitidze, 37. Gerloff, 41. Köcher, 51. Richter, 55. Marcetic) aus. Nach der Pause häuften sich die Ungenauigkeiten. Das schwere Geläuf forderte nun seinen Tribut. In der 63. Minute sorgte der drangvolle Marcetic, stets um Akzente bemüht, für die Vorentscheidung, indem er seine prima Leistung nach einem Shubitidze-Freistoß mit dem 2:0 (63.) krönte. Zehn Minuten später lieferte sich der Jugoslawe eine heftige verbale Auseinandersetzung mit dem Schiri-Assistenten Junghof, der ebenso wie Referee Stahlmann aus Hainichen beim Ahnden von Strafen und Erkennen von Abseitsstellungen etliche Male völlig daneben lag. Zum Glück vermochten sie damit den nunmehr fünften FSV-Sieg in Folge aber nicht zu verhindern. Von Thomas Croy

Quelle: Freie Presse online